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Der Name Greetsiel setzt sich aus dem Wort „Gred“ für Wiese oder angeschwemmtes Land und Siel zusammen, also „Siel am Neuland“. 1388 wurde Greetsiel in den Briefen von Ocko I tom Brock erstmals erwähnt.
Greetsiel hatte im Jahr vor Corona mehr als 1 Mio Tagesgäste – ohne die Übernachtungsgäste!
25 Fischkutter steuern regelmässig den malerischen Hafen von Greetsiel an. Hauptsächlich wird von der größten Kutterflotte Ostfrieslands Nordseekrabben, auch Granat genannt,gefangen. Beifang sind daneben auch Schollen oder Seezungen. Mittlerweile ist der Hafen über 600 Jahre alt.
Seit 1991 gibt es die Schleuse Leysiel, die den Fischereishafen von der offenen Nordsee abtrennt und somit tidenunabhängig macht. In der Schleuse können bis zu 8 Kutter gleichzeitig durchgeschleust werden. Das alte Sieltor ist über 200 Jahre alt und beliebter Treffpunkt für die Greetsieler Gäste.
Die vielleicht berühmtesten Mühlen in Ostfriesland sind die Zwillingsmühlen am Ortseingang von Greetsiel.
Die grüne Mühle wurde 1856 erbaut und bis 1972 betrieben. Im Herbst 1972 musste der Betrieb eingestellt werden. Ein Sturm verursachte einen Flügelbruch und legte die Windmühle lahm. Seit 1975 gehört die Mühle dem Verein „Verein zum Erhalt der Greetsieler Zwillingsmühlen“ und wurde 1976 repariert. In den beiden unteren Etagen befindet sich heute eine Teestube mit Kunstgalerie.
Die rote Mühle wurde bereits 1706 errichtet. Der heutige zweistöckige Galerieholländer mit Windrose wurde 1921 auf dem alten Unterbau gebaut. Bis heute erfüllt die Mühle ihren vollen Zweck. Sie kann mit Wind und Motorkraft mahlen. Im Mühlenladen gibt es täglich frisches Mühlenbrot und ein grosses Angebot an biologischen Vollwertlebensmitteln.
Das Steinhaus in Greetsiel
Das Steinhaus gilt als das älteste noch erhaltene Gebäude im Ort. Es wurde von der Grafenfamilie Cirksena erbaut, genauer gesagt von Haro Cirsena, nachdem die Familie ihre Residenz vom Dorf Appingen nach Greetsiel verlegt hatte. Zwischen 1362 und 1388 könnte das Steinhaus „Olde Huss“ erbaut worden sein.
Dass der Bau in wichtigen Details bis heute wieder instandgesetzt wurde, ist dem Denkmalpfleger Jan Smidt, der 2019 verstarbt, zu verdanken. Er hat versucht dem Gebäude in mühe- und liebevoller Arbeit seine historische Bedeutung wieder zu geben. Er liess alte Fenster wieder einsetzen, erneuerte die Heizung und renovierte die Entlastungsbögen und das Dach. Im Garten fand er Überbleibsel eines alten Kamins, den er rekontruierte und der heute im Hauptraum des Steinhauses zu sehen ist. Über dem Kamin ist der Spruch eingeprägt:“ Durch Eintracht wächst das Kleine, durch Zwietracht zerfällt das Große“.
Jan Smidt vermachte das Steinhaus der Gerhardt-ten-Doornkaat-Stiftung.
Im Gegensatz zur Burg in Greetsiel, die zwischen 1457 und 1480 unter dem Grafen Ulrich I erbaut wurde, sind vom Steinhaus noch Gebäudeteile wie das Gewölbe von 1390 erhalten.
Ein Wohnturm wurde um 1600 abgetragen und durch den bis heute erhaltenen Bau ersetzt, der bis ins 20. Jahrhundert um einige Anbauten erweitert wurde.
Die Burg von Greetsiel
Die Burg Greetsiel war die Stammburg der ostfriesischen Grafen- und Fürstenfamilie Cirksena. Sie lag im Zentrum des ostfriesischen Dorfes Greetsiel im Landkreis Aurich in Niedersachsen.
Die Burg Greetsiel war die Stammburg der ostfriesischen Grafen- und Fürstenfamilie Cirksena. Sie lag im Zentrum des ostfriesischen Dorfes Greetsiel im Landkreis Aurich in Niedersachsen.
Eine erste Häuptlingsburg, das sogenannte olde huus in Greetsiel wurde zwischen 1362 und 1388 von der ostfriesischen Häuptlingsfamilie der Cirksena erbaut. Ursprünglich hatte die Familie ihren Sitz im zwei Kilometer südlich gelegenen Appingen. Nachdem dort der Zugang zum offenen Meer verlandete, verlegten die Haro Edzardsna den Sitz der Familie an das kurz zuvor errichtete Siel.
Im Zuge des Aufstiegs der Cirksena zur führenden Häuptlingsfamilie ließ Ulrich Cirksena by dat olde huus zwischen 1457 und 1460 eine Vierflügelanlage mit Wehrturmbauen. Am 23. Dezember 1464 wurde Ulrich durch Kaiser Friedrich III. in den Reichsgrafenstand erhoben und mit Ostfriesland belehnt. Auch nach der Verlegung des Regierungssitzes nach Emden und später nach Aurich zählte die Burg zu den bedeutendsten Stätten ostfriesischer Geschichte.
Nach dem Aussterben des ostfriesischen Grafenhauses und dem Machtantritt der Preußen im Jahre 1744 wurde die Burg ab 1755 zunächst als Zuchthaus genutzt und 1777 dann auf Abbruch verkauft. Erhalten sind heute nur noch das „Schatthaus“, der ehemalige Wirtschaftshof der Burg und das alte Steinhaus der Cirksena.